„This quasi-stupefying contrast — between what we know and what mobilizes us — had to be recalled so as to dare to put the future that is being prepared under the sign of barbarism.“ [1]
Eine Zukunft, die sich der Barbarei unterordnet, ähnelt der Epoche der Moderne. Lediglich die Zeichen der modernistischen Schattenseiten sind nicht mehr zu ignorieren. Wird die Verleugnung weiterhin versucht, dann gerät der verblüffende Gegensatz von Wissen und Mobilisierung, den Isabelle Stengers beschreibt, in einen derartigen Konflikt, dass wir (selbstverschuldet und sehenden Auges) in die Barbarei hineinschreiten.
Selbstredend hat die sogenannte Moderne auch positive Errungenschaften herbeigeführt, insbesondere bei Sterblichkeitsrate, Bildung, Einkommen, Selbstbestimmung und Technisierung — ein Umstand, auf den zur Verteidigung repetitiv hingewiesen wird. [2] Dieses Narrativ bekommt jedoch schnell unübersehbare Risse, wenn beispielsweise die Maßnahmen zum Wirtschaftswachstum betrachtet werden, mit ihrem Gipfeln in neoliberalen Handelsverträgen, die eine imperialistische Ordnung, unter dem Deckmantel der freien Märkte aufrechterhalten. [3] Hier könnte wahlweise auf den Zugang und die Aneignung von Seltenen Erden, Öl und Gas, Edelmetallen oder auch monokulturbasierten Agrarprodukten verwiesen werden, die allesamt in ein Netz von staatlichen Interessen und das Machtgefälle vom globalen Norden gegenüber dem Süden eingebunden sind. [4] Wobei (neoliberale) Institutionen, Lobbyvertretungen, transnationale Unternehmen, Militarismus und kurzfristige Profite in Form von Dividenden, in dem Machtgefälle und staatlichen Netz, mit beachtet werden müssen. Ein Zusammenhang dieser höchst disparaten Prozesse ist die Ausbeutung von „Cheap Nature“, womit ein Vorgehen gemeint ist, welches natürliche Ressourcen in Form von „work“ oder „energy“ vereinnahmt und dies entweder umsonst oder zu einem relativ geringen Preis in die Wertschöpfungskette eingliedert, ohne eine entsprechende Kompensation zu leisten. [5] Unter diese billige Arbeitskraft der Natur fielen und fallen auch große Teile der Menschheit. Denn aufgrund des Machtgefälles wurde ihnen entweder lange Zeit der Status der Menschlichkeit aberkannt, oder sie werden weiterhin nicht nach Standards des globalen Nordens entlohnt, beziehungsweise geschützt. [6]
Es sind diese miteinander vernetzten Krisen der Gegenwart, die nach Stengers eine künftige Barbarei präfigurieren; denn zugunsten des wirtschaftlichen Wachstums werden ganze Landstriche, samt der dazugehörigen Menschen geopfert. [7] Die sogenannten „sacrifice zones“ [8] bilden in der Spätmoderne nicht nur bereits ein weltumspannendes Netz von Einzelpunkten, sondern die Orte globalisieren sich zu multiplen Rückkopplungseffekten: Die globale Erwärmung nimmt ganz unterschiedliche Ausformungen an, wobei die Gefahren durch Überflutungen, Artensterben und den Verlust von Biodiversität, Dürren sowie Gletscherschmelze ebenso ungleich verteilt sind, wie das bisherige emittieren von Treibhausgasen, für das historisch gesehen nur ein sehr kleiner Teil der Menschheit verantwortlich ist. Auch hier ist die Idee der „Cheap Nature“ passend, denn sie zeigt Strukturen auf, die im modernen Kapitalismus entwickelt wurden, jedoch eine komplette Spalte der Abschreibungen unbeachtet lässt. Das wirtschaftliche Wachstumsmodell funktionierte nur, da die natürlichen Ressourcen und ein Teil der humanen Produktionsfaktoren keine oder sehr geringe Grenzkosten aufwiesen. Diese Art der frisierten Bilanzen ist heutzutage offensichtlich nicht mehr aufrechtzuerhalten. Nachdem es jahrzehntelang Desinformationskampagnen seitens einflussreicher Partikularinteressen gab, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen, sollte die Zeit des Leugnens vorüber sein. [9] Bruno Latour verweist auf ein besonders perfides Zusammenspiel von Desinformationen und gleichzeitigem Nutzen daraus und formuliert dies sehr allgemein: „Die Eliten waren dermaßen aufgeklärt, dass sie beschlossen haben, dass es keine gemeinsame Zukunft für alle geben kann.“ [10] Eine Rückkehr zur Erde, das heißt eine Beachtung der natürlichen Grenzen, hätte in dem Moment vollzogen werden müssen, als wissenschaftlich belegt war, dass nur ein Bruchteil der Menschheit innerhalb des modernistischen Projekts leben kann. Es kam jedoch genau gegenteilig: In vollem Bewusstsein der Situation, wurden gezielt Vertuschung und Zweifel positioniert sowie neoliberale Reformen durchgesetzt, sodass ein asymmetrisches Wachstum über einen möglichst langen Zeitraum aufrechtgehalten werden konnte — beziehungsweise diese Asymmetrie in Teilen noch immer dominiert.
Damit sind nur einige wenige Anhaltspunkte ausgeführt, warum die Moderne zeitnah zu einem Ende kommen muss, oder gar nicht erst hätte beginnen dürfen. Dies ist kein Plädoyer für eine Rückkehr von irgendwelchen feudalen Ordnungen, geschweige denn einer aristotelischen Auffassung, nach der die maximale Tugendhaftigkeit als höchstes Gut, nur von einem (maximal tugendhaften) Staatsführer durchgesetzt werden kann — der nach Aristoteles männlich und aristokratisch sein muss. [11] Offensichtlich bräuchte es spätestens jetzt ein ganzheitlicheres Modell, wobei entsprechende Visionen dessen besonders in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert werden: Das Spektrum reicht dabei vom „Post-Kapitalismus“ über „Post-Growth“ zu einer verstärkten Rückkehr ins Lokale, oder gar zu einer Neuordnung von sozialistischen Ideen. [12]
Wie lässt sich aus diesem Modernismus Hoffnung gewinnen? Zunächst ist es entscheidend, die Strukturen und Probleme zu ermitteln, die uns in die Barbarei führen könnten, um aus ihnen heraus einen Vorschlag zu erschaffen. Denn die Hoffnung schlummert im Bodensatz von dem, was zuvor bereits freigesetzt wurde und entweichen konnte — eine Metapher, die Latour für die moderne Auffassung der wissenschaftlichen Forschung eingeführt hat. Und bei der ein Beharren auf Objektivität zu beobachten ist, wofür die Dichotomie von „wirklich“ und „fabriziert“ überhaupt erst eingeführt wurde. [13] Nach Latour ist dies eine zutiefst modernistische Unterscheidung, die mit der Problematik einhergeht, dass ein Großteil der zu berücksichtigenden Entitäten ausgeschlossen werden muss, damit sie funktioniert. Es sind die „nicht-menschlichen Wesen“, die vernachlässigt und deren gleichberechtigte Versammlung mit den „menschlichen Wesen“ unterdrückt werden musste. Diese „nicht-menschlichen Wesen“ sollten jedoch als Propositionen von „Sprechern“ eingeführt werden, beziehungsweise durch diese „hindurchsprechen“, sodass in Verbindung mit den „menschlichen Wesen“ ein gemeinsames „Parlament der Dinge“ entsteht, welches in einem ständigen und sehr provisorischen Aushandlungsprozess steht. [14]
Wie an den obigen Ausführungen zur „Cheap Nature“ bereits deutlich wird, kann auch Latours Unterscheidung zwischen „menschlichen“ und „nicht-menschlichen Wesen“ große Probleme mit sich bringen, wenn dadurch suggeriert wird, dass die Versammlung der „menschlichen Wesen“ in einem Kollektiv immer funktioniert hat. Dies würde das Machtgefälle, welches auch weiterhin zu einem Ausschluss führt, nicht berücksichtigen. Jedes Modell für eine Versammlung braucht deshalb eine außerordentliche Sensibilität, um diese einzelnen Stränge miteinander zu verweben.
Hoffnung innerhalb einer Ruine und aus dieser heraus zu entwickeln, ist demnach der Griff in die letzten Winkel des bereits vollkommen ausgehöhlten Skeletts. Es sind diese, im übertragenden Sinne, ruinösen Überbleibsel, in denen Hoffnung zu entwickeln wäre, wenn sich der Aufgabe gestellt wird. Dazu gehören besonders die Ruinen des Kapitalismus, die, in ganz unterschiedlichen Ausformungen, ein ebenfalls weltumspannendes Netz bilden und zumindest in diesem Punkt mit den geopferten Landstrichen verglichen werden können. Jeder Entwicklungsschritt der kapitalistischen Ordnungen hat die Tendenz, eine eigene Ruinenstruktur zu hinterlassen, sei es die Entwicklung von Märkten als zentrales Regulativ der sozialen Relationen, die Herausbildung des (neuen) kapitalistischen Geistes, die ständige Reorganisation der Aneignung von natürlichen Ressourcen, die umfassende Finanzialisierung der Märkte oder die Entwicklung eines Informationskapitalismus, bis hin zu neoliberalen Ideologien, die auch heutzutage im digitalen Kapitalismus vorherrschen. [15] Bauliche oder generell materielle Artefakte, die ausgedient haben, sind dabei nur ein kleiner Anteil der „Anthroposphäre“. Damit ist die Gesamtheit des „materiellen Lebensraums“ gemeint, der von Menschenhand geschaffen wurde, um den bisherigen Lebensstandard erreichen zu können. [16] Diese „Anthroposphäre“ wiegt geschätzte „dreißig Billionen Tonnen“, demnach kommen „pro Pfund Körpergewicht einer fünfundsiebzig Kilogramm schweren Person ganze siebenundzwanzig Tonnen Anthroposphäre“. [17] Hinzu treten die ideellen Konstrukte, wie beispielsweise die kapitalistischen Legitimationsnarrative, die versuchen, unserer Umgebung eine spezifische Form der Sichtbarkeit zu geben.
Dass es notwendig ist, innerhalb und mit den Ruinen zu arbeiten, lässt sich ebenfalls bei Latour finden. Er geht mit der Aussage „love your monsters“ sogar noch einen Schritt weiter: Es sollten alle Strukturen, die von der sogenannten Moderne erschaffen wurden, vollends angenommen und mit einbezogen werden, da ansonsten nur die künstliche Trennung zwischen „menschlichen und nicht-menschlichen Wesen“ wiederholt wird. [18] Für Latour geht es darum, dass zum Beispiel die kapitalistischen Ruinen und die technischen Errungenschaften der Moderne, die mit ihr verbunden sind, nicht verleugnet werden: Sollten diese „Monster“, die nun bereits da sind, rundheraus abgelehnt werden, würden sie eine immer weiter anwachsende Parallelsphäre bilden, die das dringend benötigte Zusammenfinden in einem umfassenden Kollektiv torpediert. Die Problematik, die mit diesem Ansatz einhergeht, hat Frédéric Neyrat beschrieben, denn eine Fixierung auf technische Entwicklung und damit eine Hoffnung auf anschließende Erlösung ist nichts anderes als der modernistische Fortschrittsglaube. [19] Was als der vielgepriesene Mittelweg aufscheint, klingt theoretisch einfach, verlangt jedoch im Prozess eine fortwährende Aushandlung: Aus den (nicht verleugneten) Ruinen, jedoch mit kritischer Reflexion, gilt es, Gegenmodelle — und im besten Fall Gegenarchive — für eine zukünftige Vergangenheit zu entwickeln.
Mit der fast wie ein Oxymoron anmutenden Formulierung einer „zukünftigen Vergangenheit“ ist in diesem Fall gemeint, dass (kapitalistische) Produktionspotentiale gegenwärtig gerade nicht genutzt werden, um in der Zukunft eine Rendite zu erhalten; vielmehr sollten diese dementsprechend transformiert werden, um eine (lebenserhaltende) Zukunft entstehen zu lassen. Dafür ist eine gegenwärtige Re-Orientierung entscheidend, also Prozesse anzuschieben, die sich in der Zukunft auszahlen. Ob und inwiefern dies bereits in der Vergangenheit hätte viel entschiedener passieren müssen, zeigt sich immer deutlicher in den aktuellen Extremwetterphänomenen. Diese werden im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung weiter zunehmen, wobei vermehrt zwei (zunächst) unterschiedliche Entwicklungslinien miteinander kollidieren: Die erste ist die des kapitalistischen und transatlantischen Handels, der im 15. Jahrhundert beginnt und mit dem Zeitalter der fossilen Energien eine Transformation erfährt. Gleichzeitig geschieht, zur Entstehung der Energieträger, eine Rückbindung um Jahrmillionen — eine Zeitlinie, die bis in die gegenwärtige Finanzspekulation mit Optionen und Futures auf Rohstoffe hineinreicht. Die zweite nimmt ihren Anfang mit den ersten Einsichten, dass der Mensch seine Umwelt aktiv transformiert und dadurch einen Reigen negativer Rückkopplungseffekte auslöst. Wobei natürliche Ressourcen, kapitalistische und imperiale Ordnungen, negative Effekte auf Mensch und Biodiversität im Allgemeinen, erstmals in direktem Zusammenhang beschrieben wurden — hier sind Forscher wie Alexander von Humboldt, George Perkins Marsh oder auch John Muir zu nennen. Diese Linie führt über die Sensibilisierung für ökologische Themen und die Formierung von Umweltbewegungen hin zur Leugnung des anthropogenen Klimawandels und schließlich ins Anthropozän. Mit der neuen Erdepoche des Anthropozäns erfolgt die Anerkennung, dass der Mensch eine geologische Kraft ist. Die zwei Entwicklungslinien waren nie vollends getrennt und in der Zukunft kann nur die umfassende Kollision beider in eine Richtung weiterführen, die Hoffnung ermöglicht. Diese neue Verbindung ist aus den Ruinen des Kapitalismus heraus am wahrscheinlichsten.
Um einen Funken an Hoffnung aus jenen Ruinen heraus zu entwickeln, ist nicht nur notwendig mit dem umzugehen, was bereits gegeben ist, sondern es dementsprechend aufmerksam zu durchsuchen. Sodass die Potentiale darin, die sich bereits mannigfaltig ereignen, Prozesse offenbaren, die globale Dynamiken besser beschreiben. Dies hat nichts mit der Aufwertung von Brachland zu tun, welches zuvor ein Ort des kapitalistischen Akkumulationsprozesses war und nun spekulativ angeeignet wird, um mit Hilfe von KulturarbeiterInnen eine ebenfalls durchweg akkumulative „Bereicherungsökonomie“ zu bedienen. [20] Sondern, die auf unterschiedliche Weise entstandenen Ruinen, womit alle Areale einer ehemaligen Güterproduktion gemeint sind, entwickeln aus den „kollaborativen Dynamiken“ der zurückgelassenen Akteure und Aktanten ein neues Zusammenleben: „Angesichts der weltweiten prekären Lage bleibt uns nichts anderes übrig, als in den Ruinen nach Leben zu suchen.“ [21] Anna Lowenhaupt Tsing führt dies anhand der Ökonomie des Matsutake Pilzes vor, deren Entstehung und Aufrechterhaltung jenseits einer kapitalistischen Skalierbarkeit, der umfassenden „Rationalisierungsmaschine“ [22] abläuft. Genau deshalb kann es ein fruchtbares Gegenmodell sein, wie wir unsere Aufmerksamkeit in der gegenwärtigen Situation neu kalibrieren müssen. Nach Tsing ist es ein „Wirbel von Geschichten“, der sich um den Matsutake ausbreitet. Wobei die Wahrnehmung dieser verflochtenen Erzählungen nicht bei der fragmentierten Wertschöpfungskette des Pilzes stehenbleiben sollte, denn es geht vielmehr darum, die Geschichten und die darin enthaltenen „Übersetzungsvorgänge zwischen verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Räumen“ nachzuvollziehen. [23] Aus dem Zusammenleben, welches immer ein symbiotisches ist, entstehen neue Ontologien für die Gegenwart. Dies ereignet sich besonders an den zuvor verlassenen Orten, die außerhalb einer kapitalistischen Taktung stehen. Aus diesem Grund fordert Tsing auch die Ausweitung ihrer Untersuchung auf jede Situation in der (vom Großkapital unbeobachtete) Begegnungen Unvorhersehbares hervorbringen: „Wie ein Matsutake-Wald begünstigt jede zufällige Zusammenkunft andere in überraschender Fülle.“ [24]
Ein Ansatz, der diesen Beschreibungen gerecht werden möchte, sollte, neben der maximalen Öffnung der Versammlungsmöglichkeit(en), besonders die uneingeschränkte Wahrnehmung gegenüber den emergenten Effekten der Vorgänge haben. Welche sich zwar ereignen, jedoch nicht intendiert werden können. Dafür kann innerhalb einer ruinösen Struktur eine neue (positiv konnotierte) Ruine, eine der Nachhaltigkeit, erschaffen werden, um die (im Latour’schen Sinne) enthaltende Hoffnung auf irgendeine Weise freizulegen. Das innerhalb der Versammlung erzeugte Wissen geht gleich mit einer Mobilisierung einher. Beide — Wissen und Mobilisierung — sind keine getrennten Bereiche in dem „Wirbel von Geschichten“: Mit Tsing können beide als „welterzeugende Bestrebungen“ aufgefasst werden, die aus dem Leben entstehen und unseren Planeten verändern. [25] Daraus erwächst Hoffnung, die Barbarei doch noch abwenden zu können.
Referenzen
[1] Stengers, Isabelle: In Catastrophic Times: Resisting the Coming Barbarism. Lüneburg 2015, S. 22.
[2] Pinker, Steven: Aufklärung jetzt. Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt. Eine Verteidigung. Frankfurt am Main 2018.
[3] Vgl. Harvey, David: „Neoliberalism as Creative Destructive”. In: ANNALS, AAPSS, 610, März 2007, S. 22-44.
[4] Vgl. Kalantzakos, Sophia: China and the Geopolitics of Rare Earths. Oxford 2018; Mitchell, Timothy: Carbon Democracy. Political Power in the Age of Oil. London, New York 2013; Arboleda, Martín: Planetary Mine. Territories of Extraction under Late Capitalism. London, New York 2020; Veltmeyer, Henry; Petras, James (Hg.): The New Extractivism. A Post-Neoliberal Development Model or Imperialism of the Twenty-First Century? London, New York 2014.
[5] Vgl. Moore, Jason W.: „The Rise of Cheap Nature“. In: Moore, Jason W. (Hg.): Anthropocene or Capitalocene? Nature, History, and the Crisis of Capitalism. Oakland 2016, S. 78-115, hier S. 89.
[6] Vgl. Moore, Jason: Capitalism in the Web of Life. Ecology and the Accumulation of Capital. London, New York 2015, S. 169-192.
[7] Vgl. Stengers 2015 (wie Anm. 1), S. 17-25.
[8] Engelke, Peter; McNeill, J.R.: The Great Acceleration. An Environmental History of the Anthropocene since 1945. Cambridge, London 2014, S. 19.
[9] Nathaniel Rich zeigt in seiner Studie, welchen wichtigen Stellenwert gezielte Desinformationen in der Abwendung von Klimaschutzmaßnahmen bereits zu einem frühen Zeitpunkt hatte und wie dafür Lobbyarbeit, beispielsweise von großen Ölunternehmen, eingesetzt wurde: Rich, Nathaniel: Losing Earth. Berlin 2019. Der aktuelle „climate war“ ist nachgezeichnet in: Mann, Michael E.: The New Climate War. The Fight to Take Back Our Planet. London, Victoria 2021. Ein besonders frappierendes Beispiel der Interessenvertretung durch den amerikanischen Großunternehmer David Koch und seine Verbindungen zur Republikanischen Partei ist angeführt in: Chomsky, Noam; Pollin, Robert: Climate Crisis and the Global Green New Deal. (with C.J. Polychroniou). London, New York 2020, S. 39-71.
[10] Latour, Bruno: „Refugium Europa“. In: Geiselberger, Heinrich (Hg.): Die große Regression. Eine internationale Debatte über die geistige Situation der Zeit. Berlin 2017, S. 135-148, hier S. 141.
[11] Vgl. Aristoteles: Nikomachische Ethik. Philosophische Schriften in sechs Bänden. Band 3. Übers. von Eugen Rolfes, bearb. von Günther Bien. Hamburg 1995, S. 100-129.
[12] Vgl. Mason, Paul: Postkapitalismus. Grundrisse einer kommenden Ökonomie. Berlin 2016; Jackson, Tim: Post Growth. Life after Capitalism. Cambridge, Medford 2021; Streeck, Wolfgang: How Will Capitalism End? Essays on a Failing System. London, New York 2017; Honneth, Axel: Die Idee des Sozialismus. Versuch einer Aktualisierung. Berlin 2017.
[13] Vgl. Latour, Bruno: Die Hoffnung der Pandora. Untersuchungen zur Wirklichkeit der Wissenschaft. Frankfurt am Main 20155, 2002, S. 363.
[14] Vgl. Latour, Bruno: Das Parlament der Dinge. Für eine politische Ökologie. Frankfurt am Main 20153, 2010, S. 89-111.
[15] Vgl. Wood, Ellen Meiksins: The Origins of Capitalism. A Longer View. London, New York 2017 (1999); Boltanski, Luc; Chiapello Ève: Der neue Geist des Kapitalismus. Köln 2018; NagW019, S. 18-50; Staab, Philipp: Digitaler Kapitalismus. Markt und Herrschaft in der Ökonomie der Unknappheit. Berlin 2019.
[16] Vgl. Purdy, Jedediah: Die Welt und wir. Politik im Anthropozän. Berlin 2020, S. 47.
[17] Vgl. ebd., S. 48.
[18] Vgl. Latour, Bruno: „Love Your Monsters. Why we must care for our Technologies as we do for our Children”. In: Nordhaus, Ted; Shellenberger, Michael (Hg.): Love Your Monsters. Postenvironmentalism and the Anthropocene. Oakland 2011, S. 17-25.
[19] Vgl. Neyrat, Frédéric: „Elements for an Ecology of Separation: Beyond Ecological Constructivism“. In: Hörl, Erich (Hg.): General Ecology. The New Ecological Paradigm. London 2017, S. 101-127, hier S. 110.
[20] Vgl. Boltanski, Luc; Esquerre, Arnaud: Bereicherung. Eine Kritik der Ware. Berlin 2018.
[21] Tsing, Anna Lowenhaupt: Der Pilz am Ende der Welt. Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus. Berlin 2018, S. 20.
[22] Reckwitz, Andreas: „Kreativität. Wie ein Künstlerideal zum Imperativ wurde“. In: Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.): Stichworte zur Zeit. Ein Glossar. Bielefeld 2020, S. 145-164, hier S. 154.
[23] Vgl. Tsing, 2018 (wie Anm. 21), S. 57 und S. 83f.
[24] Ebd., S. 384.
[25] Vgl. ebd., S. 38.